Bei einer Dyspraxie handelt es sich um eine Störung in der Bewegungsplanung, die vom Gehirn ausgeht. Das Wort „verbal“ zeigt an, dass es sich hier im Besonderen um die gesprochene Sprache handelt. Der Zusatz „Entwicklung“ beschreibt, dass diese Dyspraxie im Rahmen der kindlichen Entwicklung auftritt. Damit ist eine verbale Entwicklungsdyspraxie eine Störung der Sprechbewegungsplanung bei Kindern.
Kinder mit einer VED fangen oftmals verspätet mit dem Sprechen an (Late Talker) und sprechen überwiegend sehr unverständlich. Gelegentlich kommt es sogar zu reiner Vokalsprache. Dabei werden nur die Vokale eines Wortes ausgesprochen, z.B. Ie für Igel oder auo für Auto, so dass selbst die nächsten Bezugspersonen das Kind oft kaum verstehen.
Typisch für die Aussprache bei VED sind auch wechselhafte Lautbildungsfehler, d.h. Wörter werden jeweils sehr unterschiedlich ausgesprochen. Anstatt Sonne sagt das Kind mal Fonne, dann Songe oder Tonne oder spricht es auch mal korrekt aus. Diese Variabilität macht es zusätzlich schwer, sich auf die Aussprache des Kindes einzuhören.
Die Frustration bei Kind und Bezugspersonen wächst dadurch stark.
Leider dauert es oft etwas länger bis die Diagnose eindeutig gestellt werden kann. Oft zeigt sich der Verdacht auf VED erst, wenn eine klassische logopädische Behandlung nach längerer Zeit keine oder nur wenig Wirkung zeigt.
Vorgehen bei VED
Es gibt verschiedene Therapieansätze, die aber alle eine wesentliche Gemeinsamkeit haben: die Kinder müssen Sprechbewegungsabläufe intensiv einüben. Dabei helfen Lautgesten, Vorstellungshilfen, Bilder und auch Buchstaben. Häusliche Übungen müssen regelmäßig durchgeführt werden um langfristig Erfolge zu erzielen.
Sobald die Kinder merken, dass es Ihnen hilft und sie dadurch besser verstanden werden, ist die Bereitschaft zum Üben meist gut bis sehr gut gegeben. Ein Vorteil ist, dass Kinder mit der VED in der Regel wenig bis keine Probleme im Sprachverständnis haben.
Die eigene Grammatik der Kinder ist jedoch auch oft noch lange fehlerhaft, so dass im Verlauf der Therapie auch daran gearbeitet wird. Die logopädische Therapie ist in der Regel daher langfristig angelegt.
Bei Lógos arbeiten wir mit dem Material von Logofin (Lautgesten-Geheimverein). Hierzu gibt es auch eine Lautgesten-App, bei der die einzelnen Lautgesten mit kurzen Videoclips angeschaut oder geübt werden können.
Sie möchten noch mehr wissen? Hier finden Sie verlässliche Informationen. Selbstverständlich können Sie uns in der Praxis auch gerne zu dem Thema ansprechen.