Poltern

Beim Poltern handelt es sich um eine eher unbekannte Sprechstörung die häufig mit Stottern auftritt aber auch allein auftreten kann. Poltern betrifft Kinder und auch Erwachsene. Beim Poltern ist ein deutlich erhöhtes Sprechtempo zu beobachten, das zu unverständlichen Anteilen bei der Kommunikation führt.

Beim Poltern werden häufig ganze Silben verschluckt, was aber nicht daran liegt, dass diese nicht ausgesprochen werden können! Einzelne Wörter sind bezüglich der Aussprache in aller Regel unauffällig. Erst bei längeren Äußerungen, bei Aufregung, Emotionen etc. zeigt sich das übermäßig erhöhte Sprechtempo. Dabei kann es auch zu Satzabbrüchen oder Satzumstellungen kommen, die manchmal den Eindruck erwecken, dass die Grammatik fehlerhaft ist.
Bei längeren Wörter kann es passieren, dass das Wort zusammengezogen wird, z.B. Feuwehr (anstatt Feuerwehr) oder Erdbeerlade (anstatt Erdbeermarmelade).
Insbesondere im schulischen Kontext fällt diese Störung des Redeflusses auf, wenn erste Referate gehalten werden sollen. Typisch ist für das Poltern leider auch ein sehr geringes Störungsbewusstsein, so dass Betroffene oft überhaupt nicht merken, dass etwas nicht stimmt und auch ihren Bezugspersonen oft keinen Glauben schenken, dass sie schlecht verstanden werden.

Eine logopädische Diagnostik kann hier für Gewissheit sorgen, und eine Therapie bringt bei guter Therapiemotivation gute Fortschritte.
Bei Erwachsenen kommt in meiner Praxis schwerpunktmäßig das Therapiekonzept des kinästhetisch kontrollierten Sprechens (KKS) zum Einsatz. Für Kinder werden verschiedene passende Ansätze je nach Alter kombiniert.

Was auf Ihrer Verordnung stehen könnte:

RE1 Stottern, Poltern
RE2 Poltern, Stottern

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